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Lizenzmanagement

Als Lizenzmanagement wird ein unternehmerischer Prozess zur Verwaltung von lizenzpflichtiger Software bezeichnet. Lizenzmanagement wird unter betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten betrieben.

Rechtliche Aspekte: Unterlizenzierung

Unter rechtlichen Aspekten dient Lizenzmanagement der Vorbeugung einer Unterlizenzierung.

Eine Unterlizenzierung liegt dann vor, wenn im Unternehmen mehr Lizenzen genutzt werden, als gemäß den Lizenzverträgen zulässig ist.

Rechtliche Grundlage

Das Gesetz über Urheberrecht (UrHG) regelt die Rechte der Rechteinhaber (=Softwarehersteller). Die Nutzung einer Software ist eine durch den Softwarehersteller zustimmungspflichtige Handlung.

§ 69C

    Der Rechtsinhaber hat das ausschließliche Recht, folgende Handlungen vorzunehmen oder zu gestatten:
    (1) die dauerhafte oder vorübergehende Vervielfältigung, ganz oder teilweise, eines Computerprogramms mit jedem Mittel und in jeder Form. [...]

Die Nutzung einer Software über den Lizenzvertrag hinaus, ist eine vorübergehende Vervielfältigung ohne Zustimmung des Softwareherstellers.

Rechtliche Folgen

Liegt eine Unterlizenzierung vor, dann drohen sowohl zivilrechtliche, wie auch strafrechtliche Folgen.

Zivilrechtliche Folgen

Die zivilrechtlichen Folgen können sein:

  • Schadensersatz
  • Verpflichtung zur Nachlizenzierung bzw. ein Verbot der weiteren Nutzung

Strafrechtliche Folgen

Die zivilrechtlichen Folgen können Geldstrafen, bis hin zu Freiheitsstrafen sein.

§ 106 Unerlaubte Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke

      (1) Wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung des Berechtigten ein Werk oder eine Bearbeitung oder Umgestaltung eines Werkes vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergibt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
      (2) Der Versuch ist strafbar.

Sonstige Gefahren

Sollte es zu Ermittlungen wegen Unterlizenzierung kommen, dann ergibt sich noch eine weitere Unwägbarkeit.

EDV kann im Rahmen von Ermittlungen zu Beweiszwecken beschlagnahmt werden. Das können auch Server mit wichtigen Unternehmensdaten oder prozesskritische Arbeitsplätze sein.

Praktische Handhabung

Die Aufdeckung von Lizenzverstößen wird überwiegend von der Business Software Allianz (BSO) betrieben. Die BSO ist ein Interessensverband von großen Softwareherstellern. Mitglieder sind u.a. Adobe, Apple, HP, IBM, Intel, Microsoft, SolidWorks und Symantec.

Seit etwa 2007 schreiben von der BSA beauftragte Anwaltskanzleien Unternehmen an und stellen eine sogenannte Schutzrechtsanfrage. Die Unternehmen sollen Auskunft über die eingesetzte Software geben.

Bei einem Prüfungstermin werden die Anzahl und die Nutzung der Lizenzen durch Prüfprogramme ermittelt.

Die BSA hat für Tippgeber eine Belohnung von bis zu 10.000 € ausgeschrieben. Dieses "Angebot" ist umstritten, scheint aber in der Praxis erfolgreich zu sein.

Betriebswirtschaftliche Aspekte

Unter betriebswirtschaftlichen Aspekten wird Lizenzmanagement betrieben, um die Kosten für Lizenzen niedrig zu halten, die verfügbaren Lizenzen effektiver einzusetzen und Aufwände, beispielsweise für kostenpflichtige Updates, planen zu können.

Ist im Rahmen eines Lizenzmanagements eine Bestandsaufnahme erfolgt, dann kann geprüft werden, ob für die genutzten Lizenzen die jeweils günstigsten Lizenzmodelle gewählt wurden.

Für nicht genutzte Lizenzen können Wartungsverträge gekündigt bzw. die Lizenzen aus dem Anlagevermögen gebucht werden.

Manche softwaregestützte Lösungen zum Lizenzmanagement bieten einen Nutzungszähler an. Damit kann ermittelt werden, ob die angeschafften Lizenzen tatsächlich in der täglichen Arbeit zum Einsatz kommen.

Lizenztypen / Lizenzmetrik

War vor bis vor einigen Jahren die Lizenzierung in der Regel von der Anzahl der Benutzer oder der Anzahl der Geräte abhängig, so haben sich eine Fülle an weiteren Lizenztypen (Lizenzmetriken) etabliert:

Häufige Kriterien und deren Anwendung sind:

    Für jeden Benutzer der etwa an einem Terminalserver ein aktives Konto hat, muss eine Lizenz erworben werden, wenn, die Software dort genutzt wird.
    • je eingesetztem Computer
    Für jeden Computer der in einem Unternehmen den Zugriff auf eine Software hat muss eine Lizenz erworben werden.
    • je zeitgleichem Zugriff
    Die Lizenzen hängen davon ab, wie viele Benutzer zeitgleich mit einer Software arbeiten.
    • je CPU-Kern oder je CPU-Sockel
    Die Lizenz ist davon abhängig wie viele CPU-Kerne bzw. wie viele CPU-Sockel auf dem betreffenden Computer eingesetzt werden.
    Diese Lizenzform ist für Software kommt bei Software im Server-Bereich häufig zum Einsatz.
    • je Standort
    Die Lizenzen dürfen beliebig oft an einer bestimmten Örtlichkeit genutzt werden.
    • je Zeiteinheit
    Die Lizenz hängt von der Dauer der Nutzung ab.

Softwaregestützte Lizenzverwaltung

Aufgrund der häufigen Fülle an Lizenzen in Unternehmen und der unterschiedlichen Lizenzformen, wird Lizenzverwaltung überwiegend mit Hilfe von spezieller Lizenzverwaltungs-Software betrieben.

Das Angebot an Lösungen ist sehr vielschichtig. Kriterien für die Auswahl können sein:

    • Automatisierte oder manuelle Erfassung
    • Import von Metadaten (z.B. aus dem Active Directory) zur Bestimmung der Benutzer
    • Abbildung der verwendeten Lizenztypen / Metriken
    (Zuordnung von Benutzern, Geräten, Prozessoren etc. zu einer Lizenz)
  • Schnittstellen zur anderen Anwendungen, wie der Anlagenbuchhaltung
  • Verwaltung von Wartungsverträgen

etc.


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